Hühnerhaltung


Große Orloffs gelten ebenso wie Zwerg-Orloffs als sehr angenehme, unkomplizierte und zutrauliche Hühner, die sogar im Winter sehr gut legen. Dadurch sind sie auch für Anfänger, Familien oder Selbstversorger geeignet.

 

Im Folgenden geben wir dir zum Überblick ein paar grundsätzliche Hinweise und nützliche Tipps für die Haltung. 

 

Ausführlichere Informationen bekommst du natürlich über einschlägige Literatur (siehe beispielsweise die Quellen unten) oder im persönlichen Austausch. Sprich uns gerne an, wenn Fragen offen bleiben sollten oder falls du Hilfe benötigst.

Grundsätzliches

Egal ob Zucht oder Hobby: Grundsätzlich gelten für die artgerechte Haltung von Orloffs und Zwerg-Orloffs die gleichen Rahmenbedingungen, wie für andere Hühnerrassen auch. Es gibt nur wenige Besonderheiten zu beachten.

1. Stall

Abb. 1: Orloff-Hühner im Auslauf
Abb. 1: Akrobaten im Auslauf

Orloffs sind zwar sehr kälteresistent, aber dennoch kann auf einen ausreichend großen und trockenen Hühnerstall aus Holz oder Mauerwerk nicht verzichtet werden (Stern 2001: 43 ff). Dieser bietet Schutz vor Wind, Nässe und Raubtieren.

 

Die Größe des Stalls hängt dabei natürlich von der Rasse sowie der Anzahl der Tiere ab. Da Hühner sehr soziale Wesen sind, solltest du nie weniger als drei Exemplare halten. Als Vertreter mittelgroßer Hühnerrassen sollten die Hühner ausreichend Platz haben. Es ist schwierig, hier eine genaue Quadratmeterzahl zu nennen. Bedenke, dass die Tiere etwa im Falle einer Stallpflicht für längere Zeit im Stall bleiben müssen. Da reichen zwei bis drei Quadratmeter nicht aus. Natürlich sollte zusätzlich immer ein Auslauf zur Verfügung stehen (siehe unter 2.)!

 

Für die Tiergesundheit ist es außerdem wichtig, dass der Innenraum des Stalls ausreichend Tageslicht abbekommt. Sitzstangen, Kotbrett, Nester, Futterstellen und ein Scharrbereich gehören zur Grundausstattung (Stern 2001; Peitz 2021). Als Einstreu eignen sich unterschiedliche Materialien, wie etwa Hobelspähne oder zerkleinertes Stroh (Abb. 3). 

 

Wichtig ist, dass der Stall regelmäßig ausgemistet, gereinigt und neu eingestreut wird. Die Häufigkeit hängt naturgemäß von der Anzahl der Tiere und ihres Aufenthaltes im Stall ab. Das Kotbrett sollte jedenfalls ein- bis zweimal pro Woche gesäubert werden. Ein naturnahes, aber hygienisches Umfeld ist für die Gesundheit der Tiere unbedingt förderlich.

 

2. Auslauf

Abb. 2: Artgerechte Haltung von Orloff-Hennen im Freiland
Abb. 2: Siesta unter Sträuchern

Zur artgerechten Hühnerhaltung wird außerdem ein adäquater Auslauf benötigt, damit sich die Tiere an der frischen Luft bewegen und im Gras nach pflanzlichen wie tierischen Snacks suchen können. Hier solltest du nicht weniger als zehn Quadratmeter pro Tier einplanen (Peitz 2021: 117 ff). 

 

Du tust deiner Hühnerherde übrigens einen großen gefallen, wenn die Fläche zum Schutz vor Fressfeinden verschiedene Versteckmöglichkeiten (z.B. Sträuche, Bäume oder Hecken; siehe Abb. 2) aufweist. Auch wenn Orloffs raubvogelartig ausschauen: Gegen Habichte haben sie kaum eine Chance. Der Schatten bietet den Tieren an heißen Tagen außerdem ein geeignetes Plätzchen für die Mittagsruhe (Peitz 2021: 119). Stabiles Geäst nutzen neugierige Hühner gerne auch als Klettergerüst (Abb. 1). Bei der Pflanzenauswahl solltest du dennoch genau hinschauen: Manche Pflanzen sind giftig und daher nicht für den Auslauf geeignet.

 

Am besten stattest du dein Gehege auch mit einer überdachten Sandkiste aus (Stern 2001: 51). Das Staubbad hilft dem Federvieh, sich von Parasiten zu befreien.

 

Achte auch auf eine robuste und dichte Umzäunung. Orloffs sind zwar keine begnadeten Piloten, der Zaun sollte aber schon eine Mindesthöhe von 110 bis 120 cm aufweisen. Eine komplett umschlossene Voliere wäre zur Abwehr von Fuchs, Marder oder Waschbär zwar besser, ist aber stets auch eine Frage des Geldbeutels.

 

Tipps

Abb. 3: Gesperberter Orloff-Hahn im Stall
Abb. 3: Gesperberter Orloff-Hahn im Stall

Eine Besonderheit von Orloffs und Zwerg-Orloffs ist, dass es sich um äußerst bärtige Tiere handelt. Manche raten deshalb dazu, Trinknäpfe in angemessener Höhe zu installieren, damit die Bärte der Tiere nicht permanent im Wasser hängen. Nasse Bärte bieten nämlich einen Wohlfühlort für bestimmte Parasiten, die weder wir, noch Orloffs mögen. Allerdings wird sich ein nasser Bart nie komplett vermeiden lassen. Daher ist es das A und O, dass die Tiere täglich frisches und sauberes Wasser erhalten.

 

Noch ein Hinweis: Auch wenn Orloff-Hähne nicht zu den ganz lauten Schreihälsen oder Vielkrähern zählen: Sie krähen eben! Bevor du dir also Hühner und Hahn zulegst, solltest du klären, ob dies in deinem Wohnumfeld erlaubt ist bzw. ob deine Nachbarn mit einer entsprechenden Geräuschkulisse leben können. So lässt sich unnötiger Ärger vermeiden.

 

(Diese Seite befindet sich noch im Aufbau).

 

Qellen (und Literatur-Empfehlungen)

  • Stern, A. (2001): Geflügel. Natürlich und artgerecht halten, 3. Aufll., Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart
  • Peitz, B. und L. (2021): Hühner halten. Glückliche Hühner im eigenen Garten, 10. Aufl., Eugen Ulmer KG, Stuttgart

 

Nützliche Links

 

Abb. 4: Eine Gruppe rotbunter Orloffs erkundet das Gehege
Abb. 4: Eine Gruppe rotbunter Orloffs erkundet das Gehege